Samstag, 1. September 2012

Krankenstation Sabongari


Sabongari ist ein Dorf in unserem Partnerbistum Kumbo in Kamerun. Durch dieses Projekt wurde die Fertigstellung des Erweiterungsbaus der dortigen Krankenstation und seine autonome Stromversorgung erreicht. Geleitet wird das Projekt von Maximilian Wenz und vor Ort von Schwester Felicitas Lukong.





Hintergrund:
Sabongari liegt im Nord-Westen Kameruns an der Grenze zu Nigeria und gehört zum Limburger Partnerbistum Kumbo. Die Krankenstation wird von zwei Ordensschwestern der heiligen Theresia  geführt, unterstützt von Krankenschwestern und einem Labortechniker. Im Einzugsgebiet leben ca. 60.000 Menschen aus Sabongari-Stadt und 24 umliegenden Dörfern. Die Bevölkerung lebt selbstversorgend von der Landwirtschaft. Eine Wasser- und Stromversorgung gibt es nicht.

Die Hauptleistungen des Krankenhauses umfassen die Behandlung von Malaria und Durchfallerkrankungen, Notversorgung von Wunden und vor allem die Schwangerschaftsvorsorge und Impfung von Kleinkindern. Jährlich werden über 400 Kinder in der Krankenstation geboren und versorgt. Die Tendenz steigt, weil immernoch ca. die Hälfte der Kinder ohne medizinische Versorgung zu hause geboren werden. Das Health Centre leistet einen großen Beitrag zur Senkung der Mütter- und Säuglingssterblichkeit. Das nächste größere Krankenhaus mit ärztlicher Versorgung liegt 98km von Sabongari entfernt und ist über schlechte Straßen in 4 Stunden zu erreichen.
In den bisherigen Räumen des Krankenhauses, beinhaltend drei Krankensäle, einen Kreißsaal, ein Behandlungszimmer, Labor und Apotheke, waren die Möglichkeiten beschränkt, weshalb die leitende Schwester Felicitas es sich zur Aufgabe gemacht hat, den seit einem Jahrzehnt im Rohbau befindlichen Erweiterungstrakt fertigzustellen.
Ziel sollte es sein den Raum zu haben, um dauerhaft einen Arzt beschäftigen zu können, ein HIV-Behandlungszentrum einzurichten und die Möglichkeit zu schaffen kleine chirurgische Eingriffe vorzunehmen.

Bereits erreicht:

Es konnten bereits 4000€ nach Sabongari überwiesen werden. Im April 2011 haben die Bauarbeiten begonnen und im November 2013 ist der bauliche Ausbau der Ambulanz fertiggestellt. Der neue Gebäudeteil des Krankenhauses beinhaltet verschiedene Räume:
Zwei Untersuchungsräume, ein Warteraum, ein Behandlungszimmer, die Apotheke, das Labor, eine Notaufnahme, ein Büro, ein Umkleideraum für die Krankenschwestern, einen Konferenzraum und Toiletten.
Seit Anfang  2013 wird ein Arzt beschäftigt. Die Zahl der Patienten ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen und somit auch die Einnahmen des Krankenhauses, die den Unterhalt in Zukunft sichern.



Ambulanz fertiggestellet 2013
Als weiteren Schritt war die autonome Stromversorgung des Krankenhauses geplant. Neben der Beleuchtung wird Elektrizität zur Betreibung medizinischer Geräte (z.B. Ultraschall- und Laborgeräte) und eines Kühlschranks zur Lagerung von Medikamenten und Impfstoffen benötigt. Bisher dienten nachts Petroleumlampen zur Beleuchtung unter anderem des Kreißsaals. Tagsüber konnte bei Bedarf ein Benzingenerator eingeschaltet werden.

Es konnten weitere 3900€ überwiesen werden. Ein in Kamerun lebender Deutscher, Johannes Hertlein, hat zusammen mit einem ortsansässigen Handwerker ein Konzept zur Stromversorgung erarbeitet. Vier Solarmodule sind im Oktober 2013 angeschafft worden. Zusammen mit sechs großen Batterien und einem Wechselrichter wurden in allen Räumen 12V LED-Lampen installiert, die den Stromverbrauch reduzieren und direkt über Batterien betrieben werden können. Alle Materialien konnten in Douala beschafft werden.
Die Spenden wurden über die Abteilung Weltkirche des Bistums Limburg überwiesen, welche freundlicher Weise die Kosten für die Transaktion übernahm.


Auf Visite
Apotheke
Wartezimmer und Voruntersuchungen


während der OP
Ausstattung des OP-Saals
Kreißsaal
Schwangerschaftsvorsorge
Patientenzimmer
Kinderstation
Über meine persönlichen Erfahrungen habe ich bereits in einem älteren Post berichtet! Dort sind auch noch weitere Bilder.

3 Kommentare:

  1. Über fünf Millionen Euro!!! soll eine neue Bischofsresidenz kosten, die Tebartz-van Elst derzeit gleich neben dem Limburger Dom bauen lässt. Das berichtete das Magazin "Der Spiegel".
    Hier in Sabongari werden 14.000EUR für eine Krankenstation benötigt, die für viele Menschen (über)lebenswichtig ist.
    Das erstgenannte Projekt wird aus Kirchenmitteln bestritten, für das zweitgenannte ist ein Spendenaufruf erforderlich.
    Was in Sabongari benötigt wird um eine ambulante Pflegestation aufzubauen könnte man wahrscheinlich durch Verzicht auf den ein oder anderen Zierrat in Limburg finanzieren.
    FINDE DEN FEHLER!

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    1. Dieses Kommentar findet ein Jahr später eine ganz neue Relevanz, liebe Claudia, wo der limburger Bischofssitz um ein vielfaches teurer geworden ist, ich aber immernoch darum kämpfe, dass der Bau in Sabongari fortgesetzt werden kann.

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  2. Hey!
    Sehr lustig, ich habe auch ein Jahr (2011-2012) in Kamerun gelebt, auch im Nordwesten, allerdings in Bamenda ;)
    Und ich habe auch einen Blog hier, den ich eben mal wieder aufgesucht hab und bin dann ziemlich zufällig auf deinen gekommen.
    Also, mein Beweggrund dir hier zu schreiben ist eigentlich ziemlich wayne, aber....Ashia Massa ;) Lg, Lori

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